Überwachung des Kühlwassers im Steinkohlekraftwerk Moorburg
Das Wasser für das Steinkohlekraftwerk Moorburg wird direkt aus der Süderelbe entnommen und wieder eingeleitet.
Die Entnahme und Einleitung von Kühlwasser ist an behördliche Auflagen und Nachweise gebunden. Daher wurden 2 feste Messstellen im Einleitbecken eingerichtet, sowie jeweils eine Messboje einen Kilometer oberhalb bzw. unterhalb des Kraftwerkes. Die Bojen im Einleitbecken übertragen Minutenwerte direkt als 4...20 mA Signale an die Leitstelle. Die beiden anderen Messbojen übertragen ihre Werte alle 15 Minuten per GPRS auf einen Server und werden über ein Ausgabemodul als Analogsignale an das Leitsystem übergeben.
OTT netDL
IP-fähige Datenlogger mit flexiblen Möglichkeiten der Datenfernübertragung
Die IP-fähigen Datenlogger der Serie OTT netDL sind für das sichere Handling großer Datenmengen zuständig. Sie bieten flexible Möglichkeiten der Datenfernübertragung und unterstützen zahlreiche Datenformate.
- Ethernet USB-Host USB-Device RS-232 Satellit Mobilfunk Industrielle Kommunikation
- Multitaskingfähig, daher kurze Abfragezyklen, hohe Datenverfügbarkeit durch redundante Kommunikation und großen Speicher, Kommunikation über TCP/IP, integrierter Webserver, Ultra-Low-Power-Design, Industriedesign für raue Umgebungsbedingungen
- Ja
- SDI-12, RS485 (SDI-12 Protokoll), Modbus RTU, Analog (Spannung und Strom), Impuls-/Statuseingang
Das Steinkohlekraftwerk Moorburg im Hamburger Süden ging Mitte 2015 in Betrieb. Mit seiner Bruttoleistung von 1,6 Megawatt könnte es den gesamten Strombedarf der Stadt decken.
Gemäß den behördlichen Auflagen mussten im Einleitbecken (Tosbecken) zwei feste Messstellen zur Messung von Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt in einem Meter Wassertiefe installiert werden. Die Werte werden für interne Berechnungen benutzt und zur Behörde übertragen. Auch einen Kilometer unterhalb bzw. oberhalb des Kraftwerkes waren Messeinrichtungen vorgesehen. Die Datenübertragung (Messwerte, Störmeldungen) zum Kraftwerk sollte per Funk erfolgen, der Austausch mit der Hauptleittechnik über 4...20 mA Signale.
Die Aufgabe umfasste nicht nur die Planung, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der Messstellen, sondern auch die komplette Wartung für mindestens zwei Jahre.
Als Messsystem werden Stationsmanager OTT netDL mit Hydrolab Multiparametersonden eingesetzt. Diese sind mit Sonden für Temperatur, Leitfähigkeit und gelösten Sauerstoff bestückt (optisch LDO).
Bojen ober- und unterhalb des Kraftwerkes:
An den OTT MB1400 Messbojen hängen die Hydrolab MS5 Sonden in einem Schutzrohr, welches durch den Bojenkörper führt. So ist Reinigung und Wartung der Sonden von außen möglich. Im Bojeninneren befindet sich der OTT netDL500, ein Solarcontroller und ein Akku. Die Bojen sind komplett solarversorgt.
Datenübertragung erfolgt alle 15 Minuten per GMS auf einen Server und über ein Ausgabemodul als Analogsignale an das Leitsystem. Zur sicheren Datenübertragung werden IP Verbindungen über VPN Tunnel genutzt.
Bojen im Tosbecken (Einleitbecken des Kühlwasserauslaufes)
Die Bojen haben eine 230 V Versorgung und die dort eingesetzten OTT netDL1000 übergeben Minutenwerte direkt als 4..20 mA Signale al die Leittechnik. Wegen starker biologischer Aktivität werden hier Hydrolabsonden vom Typ DS5X mit zentralem Bürstenwischer eingesetzt. Diese reinigen die Sensoren vor jeder Messung und verlangsamt so die Bildung von Biofilm auf den Sensoren. Dies verlängert die Standzeit etwa um das Vierfache.